Baukalkulation, ÖNORM B 2061:
Extraktion des Gesamtzuschlags (K2-Blatt)

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Info Nr 20:

Extraktion des Gesamtzuschlags (K2-Blatt) – Umwandlung der Prozentsätze in Geldbeträge

Die Bauwirtschafts- und Bauvertragsserie

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(Keine) Mehrkostenforderungen beim Bauvertrag (2021)

 

Baukalkulation, Kostenrechnung und ÖNORM B 2061 (2020)

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Anlass und Zweck einer Extraktion

Der Gesamtzuschlag (GZ) nach der ÖNORM B 2061:2020 setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen. Im K2-Blatt sind die Geschäftsgemeinkosten (GGK), die Finanzierungskosten der Bauleistung (siehe Toolbox Tool 06) sowie Wagnis und Gewinn anzusetzen. In der Spalte D findet sich die Möglichkeit für weitere Umlagen ("Zuschlag für …"; siehe K2a-Blatt Toolbox Tool 02). Nun kann das Bedürfnis bestehen, die angesetzten Prozente in einen Eurobetrag umzurechnen um

- im Rahmen der Kalkulation die Ansätze zu überprüfen (ein Eurobetrag ist doch eine anschaulichere Zahl als ein Prozentsatz) oder

- im Rahmen einer Mehrkostenforderung Grundlagen zu erhalten.

 

Die EXL-Datei (siehe unten) enthält zwei Blätter. Eines ist nach dem K2-Blatt der ÖNORM strukturiert und das andere frei. Das Rechenkonzept des K2-Blattes ist von Multiplikationen geprägt, weshalb das Kommutativgesetz gilt (A x B = B x A). Die Reihenfolge der Hinzurechnung der Zuschläge ist mathematisch unerheblich. Betriebswirtschaftlich ergibt sich jedoch eine sinnvolle Reihenfolge, weshalb zum Zweck der Extraktion die Reihenfolge aus den K2a- und K2-Blatt aufgelöst werden muss (dafür eignet sich das zweite Tabellenblatt).

Welche Aussagen sind möglich?

Zunächst sind in den grau hinterlegten Feldern der Tabelle die einzelnen Werte anzugeben (bzw 0 einzutragen). Weiers ist es erforderlich die Kostenbasis, der Geldbetrag der dem Wert 100% gem K2-Blatt entspricht, einzutragen, alternativ der Wert inkl GZ (wenn alle Kostenarten die Basis sind, entspricht der Wert der Angebots- bzw Abrechnungssumme).

Sind im K2-Blatt mehrere Zeilen angelegt (mehrere Kostenträger; zB unterschiedlicher GZ auf Personal-, Material-, Geräte- und Fremdleistungskosten) muss die Berechnung für jeden Kostenträger vorgenommen werden und, um zu einem Gesamtergebnis zu gelangen, eine Summierung der Werte vorgenommen werden.

Bei nachfolgendem Beispiel gibt es nur einen Kostenträger.


Nun sind folgende Aussagen möglich:

·       Die Kosten der BGK (sollen für "Zuschlag für …" stehen) sind mit 5.000 € angesetzt, der Preis der BGK (inkl. GGK, FinKo, W+G) mit 6.150 € (GGK 5.000 € x 0,15 = 750 €, FinKo: 5.000 € x 3 % = 150 €, W+G: 5.000 € x 5% = 250 €).

·       Die Kosten der GGK sind mit 15.750 € angesetzt, der Preis der GGK mit 16.260 €. 473 € (15.750 x 3%) kommt für die FinKo und 788 € (15.750 x 5%) für W+G hinzu.

·       Die gesamten Finanzierungskosten setzen sich aus den FinKo auf die Basis mit (100.000 € x 3% =) 3.000 €, auf die BGK (5.000 € x 3% =) 150 € und die GGK (15.750 € x 3% =) 473 € zusammen; in Summe 3.623 €. W+G auf die FinKo beträgt (3.623 € x 5% =) 181 € (72 + 109).

·       Der gesamte Wagniszuschlag beträgt 2.487 € und setzt sich aus dem Zuschlag auf die Basis (100.000 x 2% =) 2.000 €, auf die BGK (5.000 x 2%) = 100 €, auf die GGK (15.750 x 2% =) 315 € und auf die FinKo (3.623 x 2%) 72 € zusammen.

 

Erstmals wurde diese Berechnungsmethode literarisch in der Zeitschrift BAU aktuell (Ausgabe November 2023) vorgestellt.

 

Download

Grau hinterlegte Felder sind Eingabefelder.

Die Tabellenblätter sind geschützt, der Schutz kann ohne Eingabe eines Passworts aufgehoben werden.

 Download: T08 Extraktion Gesamtzuschlag (.xlsx)

 

Weiterer Informationen

Allgemein zur Baukalkulation: Baukalkulation, Kostenrechnung und ÖNORM B 2061.

 

Beitrag vom 10.11.2023

Quicklinks

Eine Tool-Sammlung stellt nützliche Hilfen für Kalkulation und Nachtragsmanagement zur Verfügung. Ein für alle Branchen (Gewerbe, Kollektivverträge) verwendbares K3-Blatt-Kalkulationstool ist ebenfalls verfügbar.

Andreas Kropik

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